Salsa Menorca 2010 Teil 2

Cubanische Rumba ist ohne

körperliche Spätfolgen möglich

Der 2. Tag begann erheblich ruhiger als der 1 mit einer kollektiven Plünderung der noch vorhandenen Nahrungsreserven aus dem Kühlschrank. Es gab Toastbrot mit Käse, Vollkornbrot mit Käse und natürlich auch Käse mit Käse. Auch eine Ananas, ein paar Eier und einige Äpfel wurden noch aufgetrieben. Es reichte also um sich für den Tag zu stärken und ich persönlich war froh im Mai Tai ein schattiges Plätzchen gefunden zu haben wo ich meine Siesta abhalten konnte. Meine gesamte Wohngemeinschaft war nach den Tanzkursen von Pasqualino nicht mehr zu halten und hat sich Richtung Strand aufgemacht. Mein Entschluss mir die spanische Mittagssonne nicht anzutun tat mir zwar in der Seele weh, aber irgendwie hatte ich am Vortage am Pool genug Sonne abbekommen. Die Kurse begannen sehr gut besucht pünktlich um 10 Uhr morgens und als kleiner Stargast hat sich einer der Flamencotänzer vom Vortage zu uns gesellt und ein wenig in die Salsawelt hineingeschnuppert. Selbstverständlich konnten wir dem Guten eine Spanisch sprechende Partnerin an die Seite geben so dass er einen lateinamerikanischen Tanz mit amerikanischen Einflüssen von einem italienischen Lehrer mit einer spanischen Partnerin erlernen konnte. Da soll mir noch mal einer sagen wir wären nicht mit Leib und Seele dabei.

100523SalsaMenorca-Tag2-3

Ungewohnt waren für uns die Körper Übungen, die in der gesamten ersten Stunde erlernt wurden. Hier konnten auch die Fortgeschrittenen noch einiges mitnehmen. Man hatte uns im Vorfeld bereits gesagt, dass bei den Schülern wohl so ziemlich jedes Niveau dabei ist und man irgendwie das Kunststück schaffen musste die Kurse für alle Leute interessant zu gestalten. So ging es also zu Cubanischer Rumba an eine Tanzstunde, die wohl mehr mit Gymnastik als mit Tanzen zu tun hatte. Die ganze Sache war einfach körperlich anstrengend und die ersten Schweißperlen in der iberischen Vormittagssonne ließen nicht lange auf sich warten.In der Pause lief Cha Cha und ich habe mir das Tänzchen einfach mal gegönnt.

Die 2. Stunde ging es an das Führen und wir mussten mit minimalem Körpereinsatz unsere Partnerinnen über die Tanzfläche gleiten lassen. KEINE Drehung, KEINE Figuren. Nur voreinander stehen und die Richtung vorgeben. Das ist schwieriger als es sich anhört wenn man als Führungssignal nur die Arme aufeinander liegen hat. In Stunde 3 ging es dann zu bekannten Klängen an die erste Salsafigur auf Menorca. Nicht zu schwer. Sehr viele Partnerwechsel damit sich die Leute besser kennen lernen. Bei den Nachmittagsstunden kam es dann zum ersten waschechten Kampfeinsatz von eurem Ralf. Bachata war angesagt. Hatte ich an alles gedacht ? Takt ist klar, bei Ramon und Partnerin hatte ich noch nie eine Stunde genommen und meine Partnerin stand mit ihren offenen Schuhen wegen Unerfahrenheit ihres Partners unter Verletzungsgefahr. Da gilt es einiges zu beachten. Einzig meine Partnerin hat sich irgendwie goldig verhalten und ließ sich die ganzen 2 Stunden das doch recht entwaffnende Lächeln nicht nehmen. „Hasta la victoria siempre“ lautete die Devise und ich war wild entschlossen alles zu geben. Wäre doch gelacht wenn man hier nicht unter Ausschluss der heimatlichen Öffentlichkeit ein wenig Bachata lernen könnte. In der Tat ging es dann auch recht zügig richtig zur Sache und uns wurden einige Schritte gezeigt die den ’normalen‘ Bachata Takt verlassen haben und wir glitten und schreiten da so über die Tanzfläche.

Meine bis zu den Ohren lächelnde Partnerin war wohl wild entschlossen sich den Spaß nicht nehmen zu lassen und ich gab mein Bestes. Zwischenzeitlich hatte unsere Lehrerin mal ein Einsehen und hat mir 5 Minuten Einzelunterricht gegönnt. Unter dem Strich 2 Stunden Spass pur bei dem mein etwas zerknitteter Gesichtsausdruck beim Tanzen hoffentlich nicht falsch gedeutet wurde :-)

100523SalsaMenorca-Tag2-2

In das Mai Tai ist es abends nicht mehr gegangen, aber man hatte uns eine Art geschlossene Gesellschaft in einem Lokal mit dem Namen „Bolero“ organisiert. Hier habe ich bei der Suche nach dem Lokal Hilfe vom Mai Tai Personal bekommen und ich habe es der Ehefrau des Besitzers zu verdanken, dass ich es überhaupt gefunden habe. Sie hatte ein Jahr Deutsch in der Schule und sprach recht gut Englisch. Da war es dann kein Problem mich mit ihr auf dem Weg zu unterhalten. Im Bolero angekommen erwartete mich schon „NICHTS“ Das Lokal war bis auf die Bedienung hinter dem Tresen leer und bei mir kam die Panik auf. Ich hätte keine Chance gehabt mich irgendwie durchzufragen.

Meine Mitbewohner hatten noch eine Pizzaria besucht und ich war auf mich alleine gestellt. Plötzlich hörte ich den bekannten Klang von DEUTSCH von der Terasse und es hatten sich sehr plötzlich einige Leute unserer Salsatruppe eingefunden. Sehr schön, ich konnte also meinen Urlaub fortsetzen ohne die deutsche Botschaft zwecks Evakuierung anrufen zu müssen. :-/

100523SalsaMenorca-Tag2-1

Das komplette Bolero hatte eine Fläche von ca. 100 Quadratmetern wo die Tanzfläche etwa die Hälfte in Anspruch genommen hat. Eine kleine Bühne war aufgebaut auf der Live Musik gespielt wurde. Nachdem wir uns alle dort eingefunden hatten kamen 2 Männer auf die Bühne und spielten munter drauf los. Die hatten nicht nur Salsa im Programm wodurch auch Bachata, Cha Cha und Co gespielt wurden. Auch wenn sich die beiden als Multi Instumentalisten entpuppten. Die Lieder liefen zumindest teilweise Playback. FAKT ist, dass die beiden sehr gut singen konnten.

Wir haben auch an diesem Abend gemacht was wir von uns erwartet haben und sind sitzen geblieben und haben uns das Treiben auf der Bühne angeschaut. Das änderte sich aber schlagartig als unsere Veranstalter Truppe zu uns kam und uns dort sitzen sah. Nach einem Anpfiff der sich gewaschen hatte von unserem Ramon war klar. Wenn wir jetzt nicht auf die Tanzfläche gehen trägt der jeden einzeln da hin und das wollten wir uns natürlich ersparen.Unter dem Strich blieb ein angenehmer netter Abend und ein angemessener Ausklang unseres ersten echten Urlaubstages

Signatur