Salsa Menorca 2010 Teil 1

Isla Niebla liegt nicht im Mittelmeer

Soo der 1. ereignisreiche Tag ist vollbracht. Ich sitze hier in meinem Zimmer und lasse die letzten Stunden auf diesem Wege noch einmal Revue passieren. Mitten in der Nacht habe ich mich auf den Weg nach Düsseldorf gemacht wo der Flieger nach Menorca starten sollte. Da hatte ich die Zeit allerdings völlig falsch eingeschätzt und kämpfte mich mit stetig steigendem Blutdruck durch die Schlangen am Flughafen. Durchsuchen hier, Abtasten da, Durchleuchten dort.

  •  „Was ist in der Flasche ?“
  • „Was ist in der Laptoptasche ?“
  • „Darf ich mal Ihre Schuhsohlen (!) sehen ? “ KEIN WITZ !!

Einzig die beiden aus Jugendtagen bekannten Dauerbrenner „Rede nicht mir Fremden“ und „Sei zurück bevor es dunkel wird“ fehlten. Man man man. Man kann es auch übertreiben.

Irgendwie habe ich es dann doch noch bis in das Flugzeug geschafft kurz nachdem ich meinen Sitzplatz eingenommen hatte wurden auch schon die Turbinen gestartet und es ging Richtung Startbahn. Um 8:50 Uhr sollten wir im Direktflug auf Menorca landen und Ende vom Lied war, dass wir gegen 9:30 in Palma de Mallorca standen.

Unser Pilot, der alte Flattermax, hat sich dazu entschlossen hier eine Zwischenladung einzulegen, da Menorca einen auf „Isla Niebla“ machen musste und die Landebahn unter dichten Nebelschleiern nicht zu erkennen war. Selbstverständlich haben dafür alle anwesenden Passagiere mehr oder weniger zähneknirschend Verständnis aufgebracht.

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Auf dem Flughafen wurden wir dann aber von einem sehr herzlichen Empfang durch den Reiseveranstalter und seinen Helfern entschädigt. Der Nebel hatte hier die Planung mit dem Bus zu unseren Häusern zu fahren gehörig durcheinander gewirbelt und so war ich wirklich nicht traurig, dass ich mit einigen anderen eine halbe Stunde im Terminal warten musste damit die erste Truppe zu den Appartements gefahren werden konnte. Immerhin wurde es gegen 12 Uhr langsam mal Zeit für ein Frühstück und was gibt es nach so einer Nacht köstlicheres als Aufbackbrötchen und Pulverkaffee im Flughafenbistro des Vertrauens ?

Irgendwann gegen Mittag trafen wir dann ein an der „Calle Santa Maria 38“. Hier hatten sich bereits die ersten Landsleute in Badekleidung am zum Grundstück gehörenden Swimmingpool versammelt und ließen es sich bei kühlen Getränken und der ein oder anderen Zigarette wohl ergehen. Ich habe mich erst einmal in meinem Zimmer häuslich eingerichtet und mich dann zu den anderen gesellt. Zuerst wurden die Namen ausgetauscht und die „Wie bin ich zum Salsa gekommen“ Gespräche gestartet.

Gleich am 1. Tag hatte man uns einen Salsaabend im „Mai Tai“ angekündigt so dass wir nicht zu viel Zeit am Pool verbringen konnten. Das „Mai Tai“ entpuppte sich als ein kleines feines Lokal, das zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen ist. Sogar eine deutsche Speisekarte hatte man uns gegönnt. Ich habe mich dann einfach mal zu „Versuchen am lebenden Objekt“ entschieden und mal geschaut ob die Spanier mit meinem Spanisch klarkommen. Es ist nun wirklich nicht viel was ich da zum Besten geben kann aber mein „Nesesito Amarte“ Salsawortschatz und ein paar Brocken Deutsch vom „Mai Tai“ Personal machten da einiges möglich.

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Aber zurück zum Salsa… Im „Mai Tai“ angekommen haben wir uns natürlich erst einmal auf unsere Wurzeln besonnen und mit teutonischer Gründlichkeit und in meinem Falle westfälischer Sturheit die ersten 5 Lieder auf den Sitzplätzen verbracht. Der DJ darf sich seiner Sache halt nie sicher sein und es macht ja auch ab und dann mehr Spaß sich eine leere Tanzfläche anzuschauen als sich selber drauf zu stellen. Ich weiß nicht mehr wer den Anfang gemacht hat aber irgendwann wagten die ersten Leute ihre Tänzchen und die Party konnte beginnen. Unvermeidlich war es wohl, dass die gerade anlaufende Sause vom Veranstalter unterbrochen wurde, da man uns ja so die ein oder andere organisatorische Sache mitzuteilen hatte. Großes Kompliment an dieser Stelle.

Das Programm macht auf dem Papier einen viel versprechenden Eindruck und besonders die Inseltour am Mittwoch scheint da einige Höhepunkte des Urlaubs bereit zu halten. Nachdem sich dann jeder kurz mit einigen wenigen Sätzen vorgestellt hatte ging es mit dem Tanzprogramm weiter und man kündigte uns noch eine Show an.

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In der Ankündigung war allen Ernstes etwas von einem Flamenco Auftritt gesagt worden was sich als Untertreibung des Tages erweisen sollte. Die Gruppe hat da knapp über eine Stunde lang den Acker umgepflügt und es war neben Flamenco so ziemlich alles dabei. Rumba, Tango und die Frauen haben sich an ihre in Spanien sehr verbreiteten Arabischen Wurzeln erinnert und eine wirklich tolle orientalische Einlage auf die Bühne gebracht. In unzähligen verschiedenen Kleidern tanzten sie sich durch die kulturellen Höhepunkte ihrer Heimat und unter dem Stich wurde eine nicht nur sehenswerter Auftritt geboten.

Ich persönlich hätte es lieber gesehen wenn die Gruppe eine kleine Pause gemacht und ihr Programm in 2 Blöcke geteilt hätte. Die haben wirklich alles gegeben und es gab am Ende aufrichtige „Stehende Ouvertüren“ die mehr als verdient waren. Wo hatten die bloß die Kondition her ? Wir wollen hier mal aus eigener Erfahrung nicht vergessen, dass diese ganze Tanzerei ja auch noch Sport ist und das muss man über diesen Zeitraum auch körperlich schaffen.

Soooo liebe Leserschaft. Ich verabschiede mich nun für den 1. Tag von Euch und werde mal schauen wann ich mich wieder melden kann. In Sachen Internet bin ich hier vom Wohlwollen der Veranstalter und der Belegschaft vom „Mai Tai“ abhängig und da weiß ich wirklich nicht wie lange und wie oft ich mich da ‚einklinken‘ kann/darf..

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