Salsa Casa Loca Utrecht (NL)

WIllkommen zu meinem „Salsa Casa Loca Utrecht“ Bericht und einen guten Tag an meine Leserschaft.

Die Entscheidung wo es am Samstag Abend hingehen sollte fiel dann letzten Endes nicht so schwer. Auf der SalSalvation in Bielefeld (nach wie vor ein geniales Wortspiel) hatte man gleich 2 DJs aus Münster verpflichtet, so dass meine Wahl auf eine Salsaparty in Utrecht in den Niederlanden gefallen ist. Es galt sehr zeitig aufzubrechen, da unsere Nachbarn a) für recht frühe Beendigungen ihrer Parties bekannt sind und b) die nicht unerhebliche Strecke von 200 Kilometern ja auch irgendwie zurückgelegt werden wollte. Weiterhin hatte ich mit Dave einen der beiden DJs im Wagen der natürlich nicht zu spät kommen durfte. Wir konnten also nichts dem Zufallüberlassen und sind bereits gegen 20 Uhr aufgebrochen.

Namen ´Nr 4´ und es wurde uns in Sachen „körperliche Fitness“ einiges abverlangt. Das ´Nr 4´ lag in der obersten Ecke des Utrechter Fußballstadions. Jawohl, Ihr habt richtig gelesen. Euer Ralf hat es dank Salsa das 5. Mal in seinem Leben in eine Fußballarena geschafft. Als kleine Hintergrundinformation : AC/DC, nochmal AC/DC, Genesis und Preußen Münster gegen Schöppingen.

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Nicht zu fassen was dieses Salsa aus den Menschen machen kann. Es ging also doch einige Treppenstufen hinauf bis wir unser Ziel erreicht hatten. Die komplette DJ Ausrüstung musste getragen werden und ich erwarte, dass die Veranstalter der Salsa Deluxe in Münster unseren Einsatz zu würdigen wissen. Auch der Werbebanner dieser Party hat seinen Weg in das ´Nr 4´ gefunden und wurde direkt am Eingang aufgebaut. Hier kam dann nach dem Fitnesstest auf der Treppe die 2. Aufgabe. Die gefürchtete Mutprobe. Der Türsteher hatte die für seine Zunft bekannten Traummaße von 120/120/120. Nicht zu fassen. Diesen Menschen 20´000 Mal und man könnte eine Pyramide daraus bauen. Man kam also erst in das ´Nr 4´ wenn er den Weg zur Tür freigegeben hatte. Danach standen wir dann von einem Meter auf den anderen mitten im Geschehen.

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Während mein Mitfahrer seinen Platz am DJ Pult einnahm und die Anlage aufgebaut hat schaute ich mir das ´Nr 4´ mal etwas näher an. Auf der Tanzfläche lief ein Zouk Schnupperkurs mit einigem Damenüberschuss und ich habe wirklich bereut, dass wir nicht eine halbe Stunde früher aufgebrochen sind. Auch wenn Zouk seinen Weg nach Deutschland noch nicht gefunden hat … Dieser Tanz erfreut sich in bei unseren Sportsfreunden in den Niederlanden allergrößter Beliebtheit und einen Schnupperkurs hätte ich garantiert mal mitgemacht. Nun blieb mir aber nichts anderes übrig als mir die 2. Hälfte anzuschauen und mich doch ein wenig zu ärgern.

Schade, da habe ich wirklich etwas verpasst. Danach wurde dann noch ein kleiner Salsa Schnupperkurs gegeben und ich habe meinen Rundgang einfach mal fortgesetzt. In einem 2. Raum hatte man eine sehr große Zouk Tanzfläche aufgebaut und in dem Raum hatte sich ein Architekt aber mal so richtig ausgetobt. Die Theke war mit Attrappen von Bücherregalen hinterlegt. An einer Seite des Raumes waren Kirchenfenster angebracht und meinen 1. Sitzplatz hatte ich auf einem ca. 1 Meter hohem Whiskey Fass. Holz wohin das Auge blickte wurde verarbeitet. Holztheke, Holzboden, Holzwände.

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Einige Balkone waren für die Raucher angebracht, die eine fantastische Aussicht auf das Fußballstation geboten haben.  Tja, liebe Leserschaft. Wie bekommt man denn nun Kontakt zu den Einheimischen in Utrecht ? Meine Sprachkenntnisse beschränken sich auf „Kannitverstaan“ was nun wirklich nichteinmal für das Nötigste ausreicht. Also habe ich meine 1. Aufforderung einfach mal mit dem klassischen Handreichen über die Bühne gebracht. Sie hat dann auch direkt „Ja“ gesagt und sobald sie etwas sagte kam dann ein „Sorry, I don´t understand you“ Das funktionierte gut und war unverbindlich. Ich habe von den Frauen nicht eine Absage bekommen und bei einigen saß auch ein 2. Tänzchen drin.

Allerdings war ein Korb von einem Mann dabei nachdem ich es gewagt hatte seine leicht adipöse Freundin aufzufordern. Warum starten Leute mit Migrationshintergrund eigentlich überall wegen der selben Nichtigkeiten ihren Auftritt ? Nachdem man mir dann auf Englisch klar gemacht hatte, das man auch vor körperlicher Gewalt nicht zurückschrecken würde war ein blitzschnelles Erkennen der Lage angesagt. Prügelnde Deutsche in einem niederländischen Fußballstadion dürfen wohl kaum einen fairen Prozess erwarten.

Der Vogel war einen Kopf kleiner als ich und einige Kilos leichter. So war er entweder größenwahnsinnig oder aber einer von diesen „Ich habe alle 36 Kammern der Shaolin durchlaufen“ Typen. Wie dem auch sei. Das Einzige was ich mit dem Typen gemeinsam hatte ist, dass wir beide mit arabischen Zahlen aufgewachsen sind. ;-) Ich habe einfach mal auf Deeskalation gesetzt bin weitergezogen. :-)

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Gegen Mitternacht hatte ich mich eigentlich auf das Schauprogramm gefreut aber es wollte und wollte nicht beginnen. Ich habe dann mal einen von den Einheimischen gefragt und mir wurde gesagt, dass die Auftritte immer erst etwas später stattfinden weil viele Leute nach den Shows fahren würden. Die Begründung erschien mir zwar etwas seltsam aber was sollte ich machen. Erst gegen 1 Uhr sollte es soweit sein. So habe ich mir gegen 0 Uhr die 1. Zigarre der Nacht auf dem Balkon der Zouk-Tanzfläche gegönnt und kam dort mit dem Lehrer aus dem Schnupperkurs ins Gespräch.

Der erzählte mir ganz stolz, wir gut seine Kurse in Bremen und Berlin besucht waren. Einige Leute standen dort auf dem Balkon, die sich untereinander natürlich auf niederländisch unterhalten haben. Wohlbekannte Klänge ertönten als alle die des Zouk mächtig waren auf die Tanzfläche stürzten. „When I dream at night“ von unserem Salsamessias Marc Anthony scheint sich in den Niederlanden wohl einen Kultstatus unter den Zouk-Fans erspielt zu haben. Ich habe mich dann einfach mal weiterhin als Zuschauer versucht und mir das Spektakel auf der Tanzfläche angeschaut. Wohlbemerkt unter Whiskeyfässern und

Kirchenfenstern … :-)   Gegen 1 Uhr kam es dann zu den lang ersehnten Auftritten. Die erste Gruppe bestand aus 3 Paaren, die eine Zouk-Show auf die Bühne gebracht haben. Wirklich neckische Kostüme hatten die sich angezogen und der berechtigte Beifall dauerte etwas länger an. Danach ging es mit 2 Salsaauftritten weiter. Alles in Allem ein sehenswerter Showblock der Lust auf mehr gemacht hat. Ich habe den Rest der Nacht in meiner Liga aufgefordert und die Nacht hat einfach Spass gemacht. Gegen 3 Uhr kam die Müdigkeit auf und auch der DJ wurde in den wohlverdienten Feierabend entlassen. Also Richtung Heimat. Gegen 6 Uhr morgens haben wir im trauten Münster gefrühstückt und die Nacht würde ich mal als durchgemacht bezeichnen :-)

Salsa Casa Loca Utrecht: Fazit

So häufig bin ich nun nicht in den Niederlanden, so dass ich natürlich auch das ´Nr 4´ in Utrecht das 1. Mal besucht habe. Toller Boden, angenehme (in der 1. Stunde für meinen Geschmack zu schnelle) Musik, wenig bzw. keine Probleme beim Auffordern. So kann es weitergehen. Mir ist nach der Party noch gesagt worden, dass es dort normalerweise erheblich voller und das Niveau wohl noch höher wäre. Viele Niederländer hätten halt das Wochenende in der Schweiz auf dem Festival verbracht. Ob 15 € Eintritt ein angenehmes Preis / Leistungsverhältnis sind lasse ich mal unkommentiert.

Die Party war auf jeden Fall in Ordnung und ich werde wenn sich die Gelegenheit bietet auf jeden Fall noch einmal reinschauen. Die Sause dort findet wohl monatlich statt. Lediglich um den gebührenpflichtigen Parkplatz werde ich einen Bogen machen. Bei 14 € hört der Spass einfach auf.

In diesem Sinne einen

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