Salsa at the Studios Düsseldorf

Willkommen zu meinem „Salsa at the Studios Düsseldorf“ und einen guten Tag an meine Leserschaft.

Mehrere Blicke aus dem Bürofenster hatten mich eigentlich dazu bewogen die „Salsa at the Studios“ Party nicht zu besuchen und mit meiner „Herr der Ringe – ONLINE“ Truppe Mittelerde unsicher zu machen. Tief „Jennifer“ lag zwar in den letzten Zügen, hatte aber noch genug Kraft um die Straßen in eine Eisfläche zu verwandeln. Irgendwann klingelte dann nachmittags das Telefon und eine meiner Münsteraner Salsa-Damen freute sich, dass ich ja noch für 3 Leute Plätze im Wagen frei habe und dass man sich freuen würde, dass man bei mir mitfahren kann. So viel FREUEN an einem Telefon bildeten natürlich entwaffnende Argumente und so ging es am sehr frühen Abend Richtung Düsseldorf.

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Dort angekommen haben wir nicht lange gefackelt und sind direkt ins Parkhaus. Immerhin saßen 4 Leute im Wagen so dass die Kosten überschaubar waren. Ganze 10 !! Parkplätze waren lt. Digitalanzeige in der Einfahrt noch frei so dass die Suche im Parkhaus etwas von Jules Verne´s „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ hatte. Gefühlte 150 Meter unter der Erdoberfläche wurden wir dann fündig und ich war heilfroh die „Zeche Parkhaus“ verlassen zu können und wieder frische Luft zu atmen. Vom dort waren es dann nur wenige Meter bis zum Eingang der „Salsa at the Studios.“

Irgendwie hatten wir den Haupteingang mit imponierender Drehtür übersehen, so dass wir uns durch einen kleinen Seiteneingang in die Lokalität begeben haben. Hier war dann von einem Meter auf den anderen die Hölle los. Die Schlange vor der Kasse und der Garderobe war nicht zu übersehen und ich habe mich einfach mal hinten angestellt. Es wurden 10 Euro Eintritt fällig. Mein Einwand, dass mein erstes Toten Hosen Konzert 24,90 D-Mark gekostet hat, ist überhört worden. Immerhin wurde ich sehr herzlich von der Freundin des Veranstalters begrüßt. Mit dem Satz „Das ist meine Ma“ konnte ich dann auch gleich noch Kassendame Nr. 2 an mich drücken. Danach durfte ich dann das 1. Mal in der Nacht meinen Rucksack ausräumen und ich begann meinen Streifzug durch die Rudas Studios Medienhafen.

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Eine sehr kleine Tanzfläche war für die Kubanisch-Fans eingerichtet worden. Dort waren einige Paare unermüdlich damit beschäftigt ihre Rueda zum Besten zu geben. Ich habe mich dann einige Minuten in die Ecke gestellt und mir das Treiben angeschaut. Als DJ war Diego verpflichtet worden. Mit ihm habe ich mir dann am frühen Abend das 1. Salsa-Pläuschchen gegönnt. An Auffordern war hier nicht zu denken, da Kubanischer Salsa nun mal nix für euern Ralf ist.

Irgendwie waren die Rudas Studios in sich recht verwinkelt und so stand ich plötzlich vor der Rhythm and Blues Tanzfläche. Hier durfte mit offiziellem Segen geraucht werden und das Qualmer Zimmer direkt nebenan macht die Sache auch nicht angenehmer. Ich habe mich dann trotzdem mal ins Getümmel gestürzt. Hier war der weibliche Teil der „Generation Tokio Hotel“ gerade dabei sich einig zu werden wer als nächste Lothar Matthäus heiraten darf. Nicht mein Publikum, nicht meine Musik, nicht meine Atemluft. Um es auf den Punkt zu bringen : Dieses RnB Gedudel ist einfach nicht mein Ding und so ging es mit einem gewissen Fluchtreflex weiter im Programm…  … in den … …langersehnten Salsa-Gral.

Der Boden war wie in der Werbung versprochen mit Parkett ausgelegt worden. 7 (in Worten SIEBEN) Leinwände übertrugen das Treiben auf die Wände des Saales. Mitunter in Kinoqualität. Auf einer kleinen Bühne war das DJ Pult aufgebaut und der Rest der Bühne war ein geschlossener Staff-Only-Bereich. An den Decken hingen Boxentürme wie man sie bei AC/CD, Helloween und Iron Maiden vermuten würde.

Eine 2. sehr kleine Tanzfläche war auf einer weiteren Bühne aufgebaut und in der gesamten Lokalität war nicht ein Kaffee aufzutreiben. Nicht zu fassen. Da stecken die 6 stellige Eurobeträge in den Laden und schaffen es nicht ne Kaffeemaschine als Rabatt herauszuhandeln. Ich habe mich mit den ersten Tänzen sehr bedeckt gehalten. Die Tanzfläche war mitunter zu gut bevölkert es wurde zusehends enger dort. Irgendwann ging das Gerücht herum, dass die Kasse geschlossen sei und man vorläufig keine weiteren Leute hereinlassen würde. WHAU !!! Das ist der Stoff aus dem die Kult-Parties sind und ich bin mal hinausgegangen um mich mit eigenen Augen zu überzeugen.

In der Tat hatte sich an der Kasse eine längere Schlange gebildet und ich habe die Gunst der Stunde genutzt mit mal die beiden Stände anzuschauen die dort aufgebaut waren. Zum einen hatten wir da ein recht ausgiebiges DVD Angebot von Vivasalsa.de. Der Betreiber Christian Domingo ist ein alter Bekannter von mir und ich habe mich nach einem kurzen Gespräch mal durch die DVDs geblättert. An dem 2. Stand wurden Tanzschuhe angeboten. Wer wissen möchte was er dort verpasst hat kann sich ja mal auf peroti.nl umschauen.

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Irgendwie war auf dem Platz kein Platz und ich hatte mit mäßigem Erfolg meine liebe Not eine der Damen auf die Tanzfläche zu bekommen. Also ging es einfach mal raus auf die 1. Zigarre des Abends. Sehr wichtig war der Stempel auf der Hand, da ich mir nicht sicher sein konnte ob ich ohne überhaupt wieder reingelassen werde. Danach wurde mein Rucksack das 2. Mal abgetastet und ich kam gerade rechtzeitig um das Show Programm mitzubekommen.

Der Veranstalter hatte es sich nicht nehmen lassen seine Akts selber anzukündigen. Alle Auftritte wurden auf die Leinwände übertragen. Hier hat unser Videojockey Tabasco aus Hamburg ganze Arbeit geleistet und aus jeder Ecke des Saales konnte die Auftritte gesehen werden. Eine wunderschöne Bachatavorführung wurde gegeben und der Veranstalter hat vor dem Salsa-Auftritt von Randolph und Lilly noch lobend erwähnt, dass die beiden sehr kurzfristig eingesprungen sind weil die angekündigte Salsawave Dance Company wohl wegen dem Wetter nicht anreisen konnten.

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Nach den Auftritten wurde es etwas leerer in den Rudas Studios und ich konnte mal an das Auffordern denken. Da wurde ich dann auch sehr schnell und sehr unkompliziert fündig. Die Absagen hielten sich stark in Grenzen und ich habe einfach mal quer durch die Bank aufgefordert. Mauri und Dave haben sich den DJ Job geteilt und auch die schnelleren Stücke sind nicht zu kurz gekommen.

Bachata und Cha Cha wurden angemessen aber nicht zu viel gespielt und so verging die Nacht bei Fremde-Frauen-Aufforder-Freundlichem Mitteltempo Salsa. Die Musik hätte für meinen Geschmack etwas leiser sein können. Das ging mitunter an die Schmerzgrenze und da wäre weniger irgendwie mehr gewesen. Besonders die Bässe haben bei basslastigen Liedern doch recht gedröhnt.

Gegen 1:30 ging es dann an die 2. Zigarre der Nacht. Das würde ich hier gar nicht großartig erwähnen wenn da nicht die 3. Rucksackentleerung angesagt gewesen wäre. Liebes Rudas Personal. Sobald die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen sind möchte ich für eure Lokalität die Anschaffung von Nacktscannern anregen. Offensichtlich scheint ja von der Salsaszene ein nicht zu unterschätzendes Gefahrenpotenzial auszugehen. :-)

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Soviel zu der Party. Unter dem Strich bleibt als

Salsa at the Studios Düsseldorf: Fazit

Die ersten Stimmen die nach einer Wiederholung rufen sind bereits Gestern in der Expressotheka Wuppertal aufgekommen und diesen Leuten möchte ich mich hiermit anschließen. Ob man uns den Parkett Boden ein weiteres mal in die Rudas Studios legt muss man abwarten. Es wäre aber wünschenswert wenn man die Besucherzahlen und den doch recht stolzen Eintritt aufrecht erhalten möchte.

An der Musik gab es nichts zu meckern und die Autokinoleinwände an den Wänden kann ich nicht genug loben. Die Tatsache, dass sich die Salsaszene der Kulturhauptstadt „Ruhrgebiet“ so gut wie vollzählig bis zu den frühen Morgenstunden in den Rudas Studios Düsseldorf aufgehalten hat spricht wohl für sich.

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