Marc Anthony – Live in Rotterdam

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Marc Anthony – Live in Rotterdam: Die Anreise

Nach einer recht stressfreien Anfahrt und einem mit fünf Leuten beladenem PKW planten wir die Reiseroute extra so, dass wir in Rotterdam noch eine Kleinigkeit futtern konnten. Leider lag das Ahoi dermaßen abseits, dass wir unsere Pläne begraben mussten und uns für ein Lokal innerhalb der Konzertarena entschieden.

Der Parkplatz schlug mit 12,50 € zu Buche und die Mahlzeiten bestätigten leider das Preisniveau. Ab 19 Uhr sollte der Einlass beginnen, der aber sehr reibungslos über die Bühne ging. Je nachdem, wo man den Platz gebucht hatte, konnte man sich an 3 verschiedene Eingänge begeben und wurde halt in das Ahoi gelassen.

Ich hatte sehr früh und alleine gebucht und mich somit für einen Sitzplatz entschieden, von dem aus ich einen klasse Ausblick über die gesamte Halle hatte. Gegen 20 Uhr begann die sogenannte Pre-Party, die sich allerdings zeitlich etwas strecken sollte. Während um mich herum Gespräche auf Spanisch und Niederländisch gehalten wurden, begann ich also im 10 Minuten Takt mit Selbstgesprächen in alter Statler und Waldorf (das sind die beiden Nörgel-Opas aus der Muppet Show) Tradition. Mit wem sollte ich sonst reden?

Ich konnte ja wenig machen auf meinem Sitzplatz und in die Halle kam ich nicht mehr. Unten im Saal wurde getanzt was die Boxen hergaben. Es wurde überwiegend Salsa und Bachata gespielt, wobei die Salsastücke durchaus Bekanntheitsgrad hatten.

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Marc Anthony – Live in Rotterdam: Das Konzert Teil 1

Gegen 22:15 Uhr betrat der Star des Abends zusammen mit einem Orchester unter tosendem Applaus die Bühne und begann mit dem 1. Lied. I Need to Know war eine Eröffnung, die ich nicht erwartet hatte und im Nachhinein kommt der Verdacht auf, dass das Lied für den Soundcheck benutzt worden war. Das 1. Lied kam akustisch schon etwas unprofessionell über.

Mit Valió la pena und Y hubo alguien wurden direkt am Anschluss zwei „Wir können auch anders“ Stücke in Studioqualität auf die Bühne gebracht. Der Sänger hatte sich nach I need to know erstaunlich schnell eingesungen. Der Saal kochte und nur im hinteren Bereich wurden ein paar Tänzchen gesichtet. Mich verwunderte, dass auch einige „Cubaner“ dabei waren.

Bei Hasta ayer sorgte ein sehr ausgiebiges Geigensolo für eine kleine Überraschung. Marc hielt für einige Minuten die Luft an und überließ dem Geiger seinen Platz. Der fiedelte da um sein Leben und wurde von der Band eher dezent unterstützt. Das hätte man, so wie es gespielt wurde, auf jeder Rondo Veneziano CD unterbringen können. Ganz großes Kino.

Mit Flor pálida gönnte man sich einen Ausflug in die aktuelle CD. Dazu muss nichts weiter gesagt werden. Das Lied wird auf unseren Parties hier im Augenblick rauf und runter gespielt und mit Contra la corriente wurde ein weiteres Pflichtliedchen routiniert abgespielt.

Marc Anthony - Live in Rotterdam (18.07.15)

Anthony – Live in Rotterdam: Das Konzert Teil 2

Abrázame muy fuerte, Ahora quien und Y cómo es él? wurden als kleines Medley aus drei Liedern dargeboten. Die Bühne bot an dieser Stelle einige Spielereien an, die den Abend über sehr ausgiebig genutzt wurden. So wurde sie bei diesen Liedern mit Holzstegen eingedeckt, so dass man den Eindruck hatte, die Band würde an einem Hafen spielen. Das Trio der Lieder kam schon etwas arg schmalzig daher.

Marc Anthony - Live in Rotterdam (18.07.15)

Die 1. Klänge von Vivir lo nuestro ließen aufhorchen. Das Original wird im Duett mit La India gesungen. Ich vermute, dass die Frauenstimme zu dem Text gehört, der gesungen wird und die Frage blieb wie das denn nun auf die Bühne gebracht werden soll. Von den 3 Background Sängern war eine die einzige Frau auf der Bühne. Sie konnte zwar singen, die etwas verrauchte Stimme von La India gehörte aber irgendwie zum Lied. Was machte unser Salsa Pistenraupe da auf der Bühne? Schrie beim 1. Einsatz, der von La India gesungen wird, „Mujeeeereees“ und hält das Mikro in die Menge.

Meine Güte. Wir befanden uns in Rotterdam und somit ziemlich genau zwischen Nordandalusien und Südskandinavien. Die Nummer hätte auch ganz gewaltig in die Hose gehen können. Wie dem auch sei. Marc sang seinen Teil, die Frauen im Publikum den von La India und das Konzert wurde um eine längst zum Klassiker gewordenen Beitrag bereichert.

Marc Anthony - Live in Rotterdam (18.07.15)

Zu ¿Qué precio tiene el cielo? muss wie bei Contra la corriente nichts weiter gesagt werden. Das Lied ist ein mehr oder weniger unverzichtbarer Beitrag auf unseren Parties. Die Refrains wurden per ‚Mikrofon in die Menge halten‘ häufig von den Besuchern übernommen. Da ich a) nicht singen kann und b) eh gerade den Text vergessen hatte, überließ ich das gerne den anderen.

Marc Anthony – Live in Rotterdam: Das Konzert Teil 3

Daß Te conozco bien gespielt wurde, verwunderte mich ein wenig, aber nun gut. Seine Hymnen hatte er eigentlich zu diesem Zeitpunkt auf die Bühne gebracht. Hätte ich den berühmten Wunsch frei gehabt… Palabras del Alma hätte den Zuschlag bekommen.

Marc Anthony - Live in Rotterdam (18.07.15)

Mit Mi gente wurde ein Lied gespielt, das wohl von Marc Anthony nach seiner Hauptrolle in einem Film über das Leben von Héctor Lavoe, ins Programm aufgenommen wurde. Immerhin hatte er in dem Film Lieder gesungen, die alle von ihm gecovert wurden. Nichts für ungut Victor. Auch wenn Du die berühmte „Sex, Drugs and Rock&Roll“ Nummer bis zum bitteren Ende durchgezogen, und damit einen gewissen Kultstatus erlangt hast. Hier wurdest Du in Grund und Boden gesungen. Als äußerst textfest erwiesen sich mal wieder unsere Latinos im Publikum.

Band und Sänger waren nun der Meinung, dass man langsam mal Richtung Hotel aufbrechen könnte. Sie verließen die Bühne. So ganz ohne Zugabe wollten wir sie aber nicht gehen lassen holten sie selbstredend noch einmal zurück. Während also lautstark die Zugabe gefordert wurde habe ich mich mit vier Euro zu der kleinen Eistheke begeben und mir die zwei Kugeln gegönnt. DIESE PREISE. Nach fast 5 Stunden auf dem Sitzplatz war einfach eine kleine Stärkung fällig.

Marc Anthony – Live in Rotterdam: Das Konzert Teil 4
Marc Anthony - Live in Rotterdam (18.07.15)

Sein „Deine Liebe tut mir gut“ Tu amor me hace bien und Vivir mi vida beendeten den Abend. Da mögen die Texte zum Anlass gepasst haben und die langsam eingeschaltete Hallenbeleuchtung zeigte uns, dass auch wir uns langsam auf den Rückweg machen sollten.

Anthony – Live in Rotterdam: Fazit

Leute, die mit dieser Musik aufgewachsen sind, mögen mit Marc Anthony so ein paar Probleme haben. Diese bis ins Detail durch produzierten und mit großem Aufwand auf die Bühne gebrachten Lieder treffen sicherlich nicht jeden Geschmack. Die Inhalte der Texte dürften so ungefähr das wiedergeben, was man hier so auf Schlagerparties hört. Herzschmerz auf hohem Niveau der die Grenze zum Kitsch überschreiten dürfte. Bedenkt bitte eines. Es gibt nicht sehr viele Salsaorchester, die von sich behaupten können mitten in Europa die ganz großen Hallen zu füllen.

Alle anderen, besonders die, die wie ich, nicht textfest sind, sollten das, was uns da geboten wurde, als das nehmen was es war.

Eine der größten Stimmen der Gegenwart und Hymnen die ihn überleben werden.

Ich verabschiede mich nun von Euch, melde mich spätestens nach dem Grupo Niche Konzert in Köln wieder und mache mich nun fertig für die Salsa Soiree in Münster. Vielleicht sieht man sich dort.

Wie immer bin ich bei dem berühmten „Teilen auf Facebook“ Knopf auf eure Hilfe angewiesen und freue mich natürlich, wenn der genutzt wird.

Auch dieses Mal einen

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